Gewaltprävention im Elternhaus

Familie – Konfliktbewältigung im Alltag

Gewalt an Schulen betrifft in starkem Maße auch das Elternhaus und die Eltern. Zum einen sind Eltern wichtige Partner bei allen Vorhaben und Projekten zur Gewaltprävention. Zum anderen gilt es, die Erziehungskompetenz von Eltern zu stärken und die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus zu intensivieren. Daneben darf nicht vergessen werden, dass Kinder auch und in vielfältiger Form im Elternhaus Gewalt erfahren und/oder beobachten.

Die Bedeutung der Familie

Kinder erhalten ihren ersten Zugang zur Welt über die Familie. Im familiären Zusammenleben werden die ersten (und grundlegenden) Weltbilder ebenso vermittelt wie Wertschätzung und Missachtung. Es entstehen Modelle für Konfl iktregelungen und Interaktionsmuster verfestigen sich.

Dabei ist die Familie nicht autonom. Erich Fromm beschreibt sie als „Transmissionsriemen für diejenigen Werte und Normen, die eine Gesellschaft ihren Mitgliedern einprägen will.“(1) Was gedacht und wie gehandelt wird, wird vom gesellschaftlichen Umfeld, in dem sich die Familie bewegt, entscheidend mitgeprägt.

Die Normen und Rollenvorschriften, die in der Familie gelten, werden so in den ersten Jahren wie selbstverständlich Teil des eigenen Verhaltens und bestimmen die Erwartungen an andere soziale Gruppierungen. Die Eltern beeinfl ussen die Einstellung und das Verhalten ihrer Kinder dabei im wesentlichen auf folgende Weise:

  • Sie bestimmen durch ihre Zuwendung oder Ablehnung die emotionale Grundorientierung ihres Kindes.
  • Sie dienen als Modell für Nachahmung und Identifi kation, so dass die Kinder von ihnen Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen übernehmen.
  • Sie vermitteln den Kindern einen sozialen, ethischen und nationalen Kontext für ihr Denken und Handeln.
  • Sie prägen durch ihre Beziehungen zueinander und zu den Kindern deren weitere Persönlichkeit.(2)

Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass die Familienstruktur sich in den letzten 30 Jahren grundlegend geändert hat. Es gibt heute kein einheitliches Familienmodell mehr, denn die Formen des Zusammenlebens sind vielfältiger und die traditionelle Familie mit zwei oder mehreren Kindern ist zur Ausnahme geworden.

Geborgenheitserfahrungen

Für eine positive Entwicklung der Kinder muss die Familie Zuverlässigkeit und Beständigkeit repräsentieren, um dadurch auch eine Reihe von Schutz- und Betreuungsaufgaben übernehmen zu können. Sie muss „schützender Hafen“ sein und sie muss dem Kind Werte, Anleitungen, Vorbilder und sprachliche Möglichkeiten bieten, die es braucht, um sich in einer immer komplizierter und unübersichtlicher werdenden Welt zu orientieren. Diese Welt ist vom Leistungsprinzip und einem harten Konkurrenzkampf geprägt und erfordert deshalb Selbstbehauptung und ein hohes Maß an Selbstreflexion. Die doppelte Aufgabe, Geborgenheit in einer als feindlich erlebten Welt zu vermitteln und die Kinder gleichzeitig auf das Leben in einer solchen Welt vorzubereiten, überfordert immer mehr Eltern.

Grundlegend für die Entwicklung jedes Kindes ist die emotional befriedigende Beziehung zwischen dem Säugling bzw. Kleinkind und den Erwachsenen. Nur wenn es ein „Ur-Vertrauen“ entwickeln konnte, kann es auch zu einem „Du-Vertrauen“ kommen. Aktivität, (Mit-)Gefühle und Offenheit für soziales Lernen erhalten in der frühesten Kindheit ihr Fundament. Ein Kind kann nur Selbstvertrauen und Ich-Identität entwickeln, wenn eine positive tragfähige Beziehung zu seinen Eltern vorhanden ist. Wer nicht nur die Welt, sondern auch die eigene Familie als feindselig erlebt, wird schneller als andere zurückschlagen oder die Flucht in Scheinwelten und die Isolation vorziehen.

Strafen helfen nicht weiter

Das Ausmaß und die Art der Bestrafung von Kindern scheint in engem Zusammenhang mit dem Erwerb aggressiver Verhaltensweisen zu stehen. Viele Eltern betrachten körperliche Züchtigung immer noch als normales Erziehungsmittel, obwohl diese gesetzlich verboten sind und Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben. Körperstrafen und strenge Bestrafungsrituale durch Eltern bedeuten, dass Aggressionen oder Fehlverhalten des Kindes durch die Aggression der Eltern „beantwortet“ werden. Strafen werden oft damit begründet, dass Kinder nur so lernen würden, die gesetzten Normen einzuhalten. Doch was lernen sie dabei wirklich?

  • Sie lernen, sich anzupassen anstatt persönlich Verantwortung zu übernehmen und werden so in einer eigenständigen Entwicklung gehindert.
  • Sie erfahren, dass Erwachsene die Macht haben, ihre Vorstellungen mit Gewalt durchzusetzen und dass Gewalt zum Ziele führt.
  • Sie werden gegenüber Strafandrohungen zunehmend gleichgültiger und kalkulieren Strafen in ihr Verhalten ein.

Strafen zerstören so nicht nur die Beziehungen und das soziale Klima, sondern auch die Persönlichkeit der Kinder. Dies gilt vor allem, wenn sie als hart und ungerecht empfunden werden. Strafe ist ihrem Wesen nach auf Diskriminierung gerichtet und wendet sich gegen das Selbstwertgefühl der Bestraften. Eine strafende Erziehung zielt vor allem auf eine optimale Anpassung des Kindes an die sozialen Erfordernisse der Umgebung.

Erziehungsverhalten

Neben den Strafmethoden ist die Nichtübereinstimmung des Erziehungsverhaltens von Vater und Mutter ein Moment, das bei Kindern zur Verwirrung und Desorientierung führen kann. Wenn Erziehung gelingen soll, müssen Vater und Mutter in ihren Einstellungen und Praktiken harmonieren. Desorientierend für das Kind ist auch, wenn das Erziehungsverhalten nicht den eigenen propagierten Grundsätzen entspricht. Wenn sich Eltern verbal gegen Gewalt wenden, selbst jedoch Gewalt in der Erziehung ausüben, werden Kinder schnell lernen, dass sie in der Position des Stärkeren offensichtlich beliebig aggressives Verhalten anwenden dürfen. Die Auswirkungen eines Erziehungsstils, der auf Verboten, Bestrafungen und Anpassung beruht, sind zunächst spontane Formen des Widerstands und der Aufl ehnung. Da das Kind jedoch von den Eltern abhängig ist und die Eltern über die größeren Machtmittel verfügen, können diese (zumindest eine gewisse Zeit) den Widerstand brechen. Solche Kinder können keine Selbständigkeit und Selbstsicherheit entwickeln, sie bleiben unselbstständig und abhängig.

Familienkonflikte konstruktiv austragen

Familien ohne Konfl ikte gibt es nicht. In jeder menschlichen Beziehung und in jedem Sozialgefüge sind Konfl ikte nicht nur selbstverständlich, sondern haben auch nützliche Funktionen: Sie machen auf Probleme aufmerksam, die bewältigt werden müssen; sie sind Ausdruck unterschiedlicher Bedürfnisse, Wünsche und Interessen und sie sind Zeichen einer inneren Dynamik mit der Chance einer gemeinsamen Entwicklung. Familienkonfl ikte können zwischen den Eltern, zwischen Eltern und Kindern und zwischen Kindern auftreten. Desweiteren gibt es Familienkonfl ikte, die zwischen der Familie als Gesamtem oder einzelnen Familienmitgliedern und anderen außenstehenden) Personen, Institutionen, Gruppen oder Verbänden bestehen.

Unterschiedliche Interessen werden dabei häufi g negativ interpretiert, weil sie in „geordneten Verhältnissen“ eigentlich nicht vorkommen dürfen. Konfl ikte werden deshalb von vielen als störend empfunden, werden unterdrückt oder verleugnet, zumal die Familienmitglieder wegen ihrer Nähe zueinander und der damit verbundenen Intimität besonders leicht verletzlich sind. Lösungs- oder Bearbeitungsmöglichkeiten werden dann nicht gesehen. Das Vertrauen zwischen den Partnern erlischt, Vorurteile und gegenseitige Verdächtigungen nehmen zu, eine weitere Eskalation des Konfl iktes ist vorgezeichnet. Konfl ikte zwischen den Eltern können das Familienklima stark beeinträchtigen und die Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder behindern. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn Eltern die Kinder als Verbündete missbrauchen. Andererseits ist es auch möglich, dass die Eltern ihren Kindern beispielhaft zeigen, wie mit Konfl ikten produktiv umgegangen werden kann.

Konflikte zwischen Eltern und Kindern sind von vornherein durch ein Machtgefälle geprägt. Partnerschaftliche Lösungen bedingen hier, dass Eltern (zumindest teilweise) auf die Anwendung von Machtmitteln verzichten und das Kind nicht in die unterlegene Position bringen. Auseinandersetzungen zwischen Kindern sollten von diesen so weit wie möglich selbständig gelöst werden. Eltern haben jedoch darauf zu achten, dass jüngere oder schwächere Kinder nicht permanent übervorteilt werden.

Nicht jeder Konfl ikt, der in der Familie aufbricht, ist auch dort entstanden. Die Arbeitslosigkeit eines Elternteils, mangelnder Wohnraum oder ein zu geringes Familieneinkommen sind Faktoren, die die betroffenen Familien stark belasten und sich sehr konfl iktträchtig auswirken können. Es kann für die Familienmitglieder sehr entlastend sein, zu erkennen, dass nicht„böse Absichten“ oder „zerstörerische Persönlichkeitsanteile“ der anderen das Zusammenleben konfl ikthaft gestalten, sondern äußere Faktoren, selbst wenn diese nicht sofort oder nicht in absehbarer Zeit veränderbar sind. Solche Konfl ikte müssen zwar von der Familie ausgehalten werden, lösbar sind sie in diesem Rahmen jedoch nicht.

Gewalt in der Familie

Gewalt wird in Deutschland am häufi gsten in der Familie angewendet, so der Befund der regierungsunabhängigen Gewaltkommission in ihrem Schlussbericht von 1990, und daran hat sich bis heute nichts geändert.(3)

Die Gewalt reicht von Misshandlungen und Vernachlässigung der Kinderüber den sexuellen Missbrauch und die Vergewaltigung von Frauen in der Ehe bis zur Vernachlässigung alter Menschen durch Familienangehörige.

Die Übergänge von der Körperstrafe als „Erziehungsmittel“ hin zur körperlichen Misshandlung sind fl ießend.

Besonders stark ist in den letzten Jahren die sexuelle Gewalt und Ausbeutung in der Familie ins Blickfeld gerückt. Denn sexuelle Übergriffe auf Kinder fi nden vor allem im sozialen Nahbereich statt. Noch schwieriger ist es, psychische Gewalt zu fassen, die für die Betroffenen nicht minder verheerend ist als die körperliche. Psychische Gewalt kann mit den Stichworten „Ablehnung“ (ständige Kritik, Herabsetzung, Überforderung), „Terrorisieren“ (Bedrohen, Ängstigen und Einschüchtern) und „Isolation“ (Abschneiden von Außenkontakten, Gefühl der Verlassenheit) umschrieben werden.

Gibt es Auswege?

Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung, doch dieses Recht können sie aus eigener Kraft weder einfordern, noch durchsetzen, denn sie können (und dürfen) sich gegen die Gewalt i.d.R. nicht wehren. Sie sind nicht nur physisch und psychisch auf ihre Eltern angewiesen, sondern sie werden bei Gegenwehr auch massiv weiter misshandelt. Hinzu kommt, dass die übermächtigen Emotionen, die Angst, die Wut, das Gefühl der Ohnmacht nicht verarbeitet werden können und als traumatische Erfahrung bleiben. Die Gewalterfahrungen in der Familie sind nicht nur ein Vertrauensbruch, sie stellen eine grundsätzliche Verletzung, ja Zerstörung
der Beziehung zu den Eltern dar. Die Verdrängung der damit verbundenen Gefühle und Erlebnisse ist oft der einzige Weg, der den betroffenen Kindern bleibt.

Der Berliner Arzt und Psychoanalytiker Horst Petri sieht drei Schritte, um diesen Gewaltzirkel zu öffnen:

  1. Die Konfrontation mit der Realität: Das Aufdecken von Gewalt in der (eigenen) Familie. Dies ist mit Angst-, Scham- und Schuldgefühlen über eigene Fehler und eigenes Versagen verbunden. Dennoch, der erste Schritt
    muss sein, sich der Realität zu stellen.
  2. Das Zulassen und Ertragen ambivalenter Gefühle: Ein Kind muss seinen Schmerz, seine Demütigungen und Gewalterfahrungen mitteilen dürfen und können und es muss dabei fragen dürfen, warum die Eltern Gewalt
    anwenden, ohne dass es Angst haben muss, die Liebe der Eltern zu verlieren oder neuerdings bestraft zu werden. Die Eltern müssen lernen, dass ihre Kinder sie nicht nur lieben, sondern ihnen gegenüber auch negative
    Gefühle haben.
  3. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte: Die Eltern sollten sich fragen, welche Erfahrungen sie als Kind gemacht haben; wie sie evtl. selbst erlebte Gewalt verarbeitet haben; welche Einstellung sie zur Anwendung von Gewalt haben; wo sie selbst Gewalt ausüben und wie sie sich gegen die Gewalt der anderen schützen.

Nur wenige Familien haben wohl die Möglichkeiten, diese Formen der Auseinandersetzung und Aufarbeitung aufzugreifen, zumal sie von Fachleuten begleitet werden sollten und nur selten in der Familie selbst durchgeführt werden können.

Elternpräsenz aus systemischer Sicht

Von „systemischer Präsenz“ sprechen wir, wenn Eltern und Kinder die Erfahrung gemacht haben, dass
die Umgebung die Eltern unterstützt und sie mit sozialer Bestätigung ausstattet. Eltern bewegen sich nicht in einem sozialen Vakuum, sondern stehen in Verbindung mit dem Ehepartner, Verwandten, Nachbarn und Freunden, Institutionen und der Gemeinschaft, in der sie leben. Elternteile, die nicht die Unterstützung eines Partners, von Verwandten oder Freunden haben, befi nden sich in einer Position systemischer Schwäche in Beziehung zu dem aggressiven Kind. Elterliche Schwäche ist direkt gekoppelt an das Fehlen sozialer Unterstützung.

Haim Omer / Arist von Schlippe: Autorität durch Beziehung. Die Praxis des gewaltlosen Widerstands in der Erziehung. Göttingen 2004, S. 175.

Vergewisserung

  • Was mag ich an meinem Kind besonders?
  • Was kann ich von meinem Kind lernen?
  • Was braucht mein Kind?
  • Was bewundere ich besonders an meinem Kind?
  • Was weiß ich eigentlich von meinem Kind?
  • Von wem fühlte ich mich als Kind gut verstanden?
  • Wie gehe ich als Mutter / Vater mit Konflikten um?
  • Was trage ich aus meiner eigenen Kindheit in mir?

Johannes Schopp: Elternseminare. Ein gleichwürdiger Dialog. In: Pädagogik, 9 /06, S. 22.

Geschlagene Kinder

Jeder vierte Deutsche (24 %) wurde als Kind häufi g oder manchmal von seinen Eltern geschlagen. In einer Umfrage des Instituts Forsa gaben 7 % an, sie seien als Kind häufi g geprügelt worden, 17 % erklärten, bei ihnen sei dies manchmal der Fall gewesen. Selten geschlagen wurden nach eigener Auskunft 42 %.

Südwest Presse 19.1.2006.

Kinder sind unschlagbar!

Der Deutsche Kinderschutzbund rief 2004 zum ersten Mal den Tag für gewaltfreie Erziehung aus. In den angelsächsischen Ländern hat der „No Hitting Day“ eine lange Tradition. Der Tag für gewaltfreie Erziehung soll:

  • die Bevölkerung daran erinnern, dass die Verantwortung für ein gewaltfreies Aufwachsen aller Kinder in unserem Land von allen geteilt werden muss.
  • Eltern dazu ermutigen, ihr Ideal einer gewaltfreien Erziehung Wirklichkeit werden zu lassen. Seit November 2000 ist das Recht der Kinder auf gewaltfreie Erziehung gesetzlich verankert (§1631 Abs.2 BGB).

Presseerklärung des Deutschen Kinderschutzbundes zum 30. April 2006, Auszug.

Wer Schläge einsteckt,

wird Schläge austeilen. Gewalt ist ein Teufelskreis und hat in der Kindererziehung nichts verloren. Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Und davon profi tieren Eltern und Kinder gleichermaßen.

Anzeige des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema „Mehr Respekt vor Kindern“.

Die Kinderrechtskonvention

Die Kinderrechtskonvention fordert, dass Kinder vor jeder Art von Gewalt zu schützen sind (Art. 19) Bis vor kurzem stand das im deutschen Erziehungsrecht noch nicht so deutlich. Eine Ohrfeige zum Beispiel war bis vor kurzem nicht
in jedem Fall verboten. Die Regierungsparteien von Deutschland, die 1998 gewählt wurden, wollten das ändern. Sie
haben dem Bundestag, dem Parlament, daher einen Vorschlag gemacht. Im Juli 2000 hat der Bundestag den Vorschlag angenommen und in das Erziehungsrecht geschrieben: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.“ Damit ist jetzt eine Ohrfeige in jedem Fall verboten!

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Die Rechte der Kinder von logo einfach erklärt. Berlin 2004. www.bmfsfj.de

Kinder in der Familie

  • Fast jedes zehnte Kind in NRW berichtet von einem negativen Wohlbefinden in der Familie.
  • Mit zunehmendem Alter sinkt das familiäre Wohlbefi nden der Kinder deutlich.
  • Das höchste familiäre Wohlbefi nden haben Kinder, wenn beide Eltern in Teilzeit arbeiten.
  • Fast alle Kinder erleben ihre Eltern als verlässlich.
  • Bei getrennt lebenden Eltern bzw. Betroffenheit von Arbeitslosigkeit leidet allerdings die Verlässlichkeit des Vaters.
  • Sowohl über Alltagserlebnisse als auch über Probleme sprechen die Kinder eher mit der Mutter als mit dem Vater.
  • Kindern mit Migrationshintergrund ist es seltener möglich, Probleme mit ihren Eltern zu besprechen.
  • Mit zunehmenden Alter reden die Kinder weniger mit ihren Eltern.
  • Bei Arbeitslosigkeit der Eltern leidet die Kommunikation in der Familie deutlich.
  • Hauptschüler und -schülerinnen kommunizieren seltener mit ihren Eltern.
  • Je besser die Kommunkationsqualität, desto besser auch das familiäre Wohlbefi nden.

Repräsentative Untersuchung von Kindern in NRW. Erhebung im Früjahr 2004. Altersgruppe 9 – 14 Jahre (Kinder der 4. – 7. Klassen befragt). N = 2348 Kinder aus 97 Schulklassen in ganz NRW. LBS-Kinderbaromenter 2004. LBS-Initiative Junge Familie: LBS-Kinderbarometer 2004. Stimmungen, Meinungen, Trends von Kindern und Jugendlichen in NRW. Münster 2005, S. 22 ff.

Anmerkungen
1 Vgl. Erich Fromm: Beyond the Chains of Illusion. New York 1962. In: Rainer Funk: Mut zum Menschen. Erich Fromms Denken und Werk. Stuttgart 1978, S. 182.
2 David Mark Mantell: Familie und Aggression. Zur Einübung von Gewalt und Gewaltlosigkeit. Eine empirische Untersuchung. Frankfurt 1972, S. 49.
3 Vgl. Hans-Dieter Schwind (Hrsg.): Ursachen, Prävention und Kontrolle von Gewalt. Analysen und Vorschläge der Unabhängigen Regierungskommission zur Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt. Band I, Berlin 1990.
4 Horst Petri: Schläge, Selbsthass, Hass … In: Psychologie heute, Februar 1991, S. 48.

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