Demokratie und Werteerziehung

Demokratie und Werteerziehung

Demokratie und Werteerziehung„Mitbestimmen können ist für mich wichtig, weil ich das Gefühl haben will, dabei zu sein.“ Serhat A.

Dieser Baustein führt in die Grundlagen der Demokratie- und Werteerziehung ein.

Er verdeutlicht, dass Demokratie als Lebensform täglich gelebt werden muss und dass Werte in der Auseinandersetzung mit Alltagsproblemen gelernt werden. Partizipation in Familie, Schule und Kommune und die gegenseitige Anerkennung und Achtung sind Voraussetzungen für eine moralische Entwicklung.

Demokratie gegen Gewalt

„Es gibt einen grundlegenden und empirisch nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Demokratieerfahrung und Gewaltverzicht: Wenn Kinder und Jugendliche die Erfahrung machen, dass in Schule und Erziehung Mitwirkung, demokratisches Handeln und Verant­wortungsübernahme erwünscht sind und als wichtig anerkannt werden, sind sie für Gewalt und Rechtsextremismus weniger anfällig als Jugendliche, denen diese Erfahrung versagt bleibt“ (Edelstein/ Fauser: 2001, S. 20).

Mitbestimmung und Partizipation stellen ein natürliches Bollwerk gegen Gewalt dar, denn Demokratie bietet Alternativen zur gewaltsamen Durchsetzung von Interessen. Menschliches Zusammenleben in einer Demokratie basiert auf gegenseitiger Achtung, auf den Möglichkeiten aller zur Beteiligung und Mitentscheidung, auf dem Schutz von Minderheiten und rückt so die Würde des Menschen in den Mittelpunkt des Handelns. Um diese zu schützen, müssen vielfältige Voraussetzungen geschaffen werden. Dies gilt für das Zusammenleben in der Gesellschaft ebenso wie für das in der Schule.

Demokratiepädagogik

Demokratiepädagogik in der Schule umfasst „pädagogische, insbesondere schulische und unterrichtliche Aktivitäten zur Förderung von Kompetenzen, die Menschen benötigen,

  • um an Demokratie als Lebensform teilzuhaben und diese aktiv in Gemeinschaft mit anderen Menschen zu gestalten;
  • um sich für Demokratie als Gesellschaftsform zu engagieren und sie durch partizipatives Engagement in lokalen und globalen Kontexten mitzugestalten;
  • um Demokratie als Regierungsform durch aufgeklärte Urteilsbildung und Entscheidungsfindung zu erhalten und weiter zu entwickeln“ (Edelstein 2007, S.3).

Werteerziehung

Demokratieerziehung wird durch Werteerziehung ergänzt und fun­diert. Die Achtung des anderen als Grundlage der Moral und als das Ziel der Werteerziehung befähigt Schülerinnen und Schüler, in ständiger Auseinandersetzung mit alltäglichen und grundsätzlichen Problemen, moralisch zu urteilen und dabei demokratische Werte zu entwickeln (vgl. Standop 2005, S. 72).

„Werte stellen das Grundgerüst des (Zusammen-)Lebens. Sie sollten Orientierung geben und die Unterscheidung ermöglichen, was Gut und Böse, was anstrebenswert oder doch eher zu lassen ist. Jede Gesellschaft muss durch gemeinsame Werte verbunden sein, so dass ihre Mitglieder wissen, was sie voneinander erwarten können und dass es bestimmte, von allen getragene Grundsätze gibt, die ihnen eine gewaltlose Beilegung ihrer Differenzen ermöglichen. Dies gilt für örtliche Gemeinwesen ebenso wie für Staatsgemeinschaften“ so der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan (2003).

Moralische Entwicklung nach Kohlberg

Niemand hat in den letzten zwei Jahrzehnten die theoretischen überlegungen zur Moralerziehung und die praktischen pädagogischen Bemühungen um die Förderung des ethischen Handelns junger Menschen mehr beeinflusst als der Psychologe und Pädagoge Lawrence Kohlberg (vgl. Oser 2001, S. 73). Kohlberg (1968, 1997, S. 26) teilt die moralische Entwicklung in sechs Stufen ein, die er drei Hauptniveaus zuordnet. Bei dieser Einteilung kommt es ihm weniger auf die Art der Entscheidung selbst an, sondern auf deren Begründung.

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