Sichere Schulwege

Problembereich Aggression

Probleme mit Aggression und Sachbeschädigung durch Jugendliche und Kinder treten nicht nur im Schulbusverkehr auf. In der Regel ist es daher nicht sinnvoll, die Lösung des Problems auf diese Ebene zu begrenzen. Die Ursachen für Aggressivität unter Schülerinnen und Schülern sind äußerst komplex und stehen nur zum Teil unter dem Einfluss von Schule. Dennoch gibt es Raum für Gestaltungsmöglichkeiten, der genutzt werden kann. Den größten Einfluss hat sicher das Umgangsklima, das an einer Schule und damit auch im Schulbusverkehr herrscht. Schülerinnen und Schüler, die sich in einer Institution angenommen fühlen und sich mit ihr identifizieren können, werden seltener zu Aggressionen neigen. Für den Schulbusverkehr kann der Busfahrer oder die Busfahrerin eine Schlüsselfigur sein, über die eine positive Identifikation aufgebaut werden kann.

Die Disziplinprobleme im Schulbus haben auch damit zu tun, dass die Schülerinnen und Schüler dort – oft nach 6 bis 8 Stunden Unterricht – zum ersten Mal am Tag unbeaufsichtigt sind. So muss darüber nachgedacht werden, wie dieser Freiraum so gestaltet werden kann, dass Aggressionen sich nicht gegenüber Schwächeren entladen können. Oft können als Schulbuslotsen ausgebildete Schülerinnen und Schüler als Ansprechpartner für potentielle Opfer dienen und deeskalierend eingreifen. Schülerinnen und Schüler können sich aber auch im Unterricht inhaltlich mit dem Thema Aggression auseinandersetzen. Indem sie die Bedingungen, unter denen Gewalt entsteht, hinterfragen, kann eine Sensibilisierung für soziale Prozesse erfolgen. Auf dieser Grundlage kann dann erarbeitet werden, welche Möglichkeiten es zur Vorbeugung von Konflikten gibt oder wie bestehende Konflikte gewaltfrei gelöst werden können.
Fragt man Schülerinnen und Schüler danach, was sie am meisten am Schulbusverkehr stört, nennen sie sehr schnell die Angst vor verbaler und körperlicher Gewalt. Aggressionen gegen Menschen und Gegenstände sind leider oft Bestandteil des Alltags von Busschülerinnen und Busschülern, von Busfahrerinnen und Busfahrern. Das kann neben hohen Sachschäden auch zu Beeinträchtigungen von Körper und Seele führen.

Da Schülerinnen und Schüler ihre aufgestauten Emotionen im Schulalltag oft nicht ausleben können, kann es im Schulbus – als häufig unbeaufsichtigter Ort – zur Entladung kommen. Oft sind es auch unbefriedigte motorische Bedürfnisse, die in der Enge des Busses zu Problemen führen. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Programmen, die sich dieser Problematik annehmen. Dazu gehören neben Buslotsenprogrammen auch Angebote zur Senkung von Gewaltpotentialen.

Prof. Dr. Ute Stoltenberg / Roland Baum / Alexander Berthold / Sina Röpke: Mit dem Bus zur Schule – aber sicher! Anregungen und Arbeitshilfen für Busprojekte mit Kindern und Jugendlichen. Universität Lüneburg, Institut für Integrative Studien. Lüneburg 2005.

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